Google hat seine automatisierten Lösungen in den letzten Jahren immer mehr vorangetrieben. Von automatischen Geboten bis zu Responsive-Anzeigen: Google möchte, dass Werbetreibende die manuelle Arbeit vermeiden und sich auf High-Level-Inhalte konzentrieren.
Aus diesem Grund hat das Unternehmen kürzlich Smart Shopping Kampagnen gestartet. Wir haben das Thema bereits in einem unserer vorherigen Beiträge vorgestellt, aber hier finden Sie nun eine vollständige Anleitung, wie Sie diesen neuen Kampagnentyp optimal nutzen können.
Smart Shopping Kampagnen holen die neuesten Automatisierungstechnologien und Fortschritte beim maschinelles Lernen zu Google Shopping. Bisher bedeutete Shopping-Kampagnen-Management lange und langwierige Arbeit bei der Festlegung von Kampagnen Prioritäten, Produktgruppen, Geboten und ausschließenden Keywords.
Mit den Smart Shopping Kampagnen müssen diese Arbeiten nicht mehr manuell durchgeführt werden. Tatsächlich braucht dieser neue Kampagnentyp nur wenig Aufmerksamkeit. Zu den Kernfunktionen von Smart Shopping Kampagnen gehören eine erweiterte Reichweite in allen Google-Netzwerken und eine neue intelligente Gebotsstrategie für maximale Konversionen.
Smart Shopping Kampagnen zeigen nicht nur Produktanzeigen in der Suchmaske, sondern auch dynamische Re-Marketing Anzeigen im Display Network, YouTube und Gmail.
So würden Ihre Anzeigen in den verschiedenen Netzwerken aussehen:
Der Prozess, wie Google entscheidet, wann und wo Ihre Anzeigen geschaltet werden, ist zu 100% automatisiert. Sie müssen keine Ziele, Zielgruppen oder Platzierungen festlegen. Das System würde die richtigen Produkte zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort für die richtige Zielgruppe zeigen, basierend auf den Chancen, die die Anzeigen haben, in Verkäufe umgesetzt zu werden.
Während andere automatisierte Kampagnen, z.B. Smart-Display-Kampagnen oder intelligente Gebotsstrategien wie Ziel-CPA, auf Konversionen abzielen, zielt die neue Strategie „Konversionswert maximieren“ auf Einnahmen ab.
Damit hat sich die Einstellung von Google gegenüber automatisierten Gebotsstrategien geändert. Jetzt nennt Google dies als Versuch, neue Lösungen zu finden, die auf Einzelhändler zugeschnitten sind. In der Tat, angesichts der E-Commerce-Giganten wie Amazon wird der Online-Handel immer umkämpfter und Google möchte definitiv nicht zurückgelassen werden.
Wertmaximierung und der bewährte Ziel-ROAS sind die einzigen Gebotsstrategien, die auf Einnahmen statt auf Konversionen setzen. Das ist genau das, was Einzelhändler anstreben: Konversionswert. Diese Strategie versucht, aus einem bestimmten Budget möglichst viel Umsatz zu generieren. Leider ist diese neue Funktion derzeit nur für Smart Shopping-Kampagnen verfügbar und kann nicht für normale Kampagnen verwendet werden.
Smart Shopping Kampagnen ermöglichen auch eine zweite Gebotsstrategie, Ziel-ROAS. Es zielt immer noch auf den Konversionswert ab, gibt aber etwas mehr Kontrolle über die Ausgaben. Dies wird von Werbetreibenden verwendet, die ein striktes ROI-Ziel erreichen wollen.
Derzeit sind keine anderen Gebotsstrategien für Smart-Shopping-Kampagnen verfügbar.
Bevor Sie mit den Google Smart Shopping Kampagnen beginnen können, müssen Sie folgende Voraussetzungen erfüllen:
Und schließlich...
Vorausgesetzt Sie erfüllen alle oben genannten Anforderungen, ist die Einrichtung Ihrer ersten Smart Shopping Kampagne tatsächlich sehr einfach.
Sobald Sie eine neue Kampagne in AdWords erstellt haben, wählen Sie einfach Shopping als Kampagnentyp, wählen Sie „Sales“ als Kampagnenziel, Ihr Merchant Center-Konto und ein Zielland aus.
Setzen Sie dann ein Häkchen in der Box „Smart Shopping Kampagne“
Als nächstes legen Sie für die Kampagne einen Namen und ein Budget fest. Sie können auch ein Ziel ROAS nennen. Wenn nicht, dann wird die Gebotsstrategie zur Maximierung des Konversionswert genutzt.
Dann werden Sie aufgefordert, Ihre erste Produktgruppe einzurichten.
Das brauchen Sie nur, wenn Sie dieser Kampagne nur eine bestimmte Produktgruppe zuweisen möchten. Wenn das Feld leer bleibt, werden alle Produkte hinzugefügt.
Sie können auch dann noch Produktgruppen erstellen, wenn die Kampagne bereits gestartet wurde. Im Fenster „Anzeigenvorschau“ wird angezeigt, wie Anzeigen im Shopping- und Display-Netzwerk aussehen.
Im folgenden Schritt müssen Sie ein Unternehmenslogo (das Sie tatsächlich im Merchant Center hochladen müssen) und ein Bild hinzufügen, welches für Anzeigen im Display-Netzwerk verwendet wird. Außerdem müssen Sie eine kurze und lange Überschrift, eine Beschreibung und eine finale URL hinzufügen.
Alle diese Informationen werden für Anzeigen im Displaynetzwerk, YouTube und Google Mail genutzt.
Das ist es schon, los geht‘s!
Obwohl Smart Shopping-Kampagnen auf den ersten Blick sehr gut aussehen, gibt es viele Einschränkungen, die Sie beachten sollten, bevor Sie beginnen:
Bei den Berichten gibt es (noch) nicht diese Spalten:
Dies liegt daran, dass Smart Shopping-Anzeigen nicht nur bei der Google Suchseite laufen, sondern auf mehreren Netzwerken geschaltet werden. Daher wären diese Daten ungenau, da sie sich nur auf die Suche beziehen würden.
Dies bringt mich zu dem, was meiner Meinung nach der größte Nachteil von Smart Shopping Kampagnen ist: Sie können die Leistung im Display-Netzwerk nicht getrennt von Shopping, YouTube und Gmail melden.
Anzeigen in diesen Netzwerken funktionieren normalerweise auf sehr unterschiedliche Weise. Display-Anzeigen weisen in der Regel eine niedrige Klickrate und eine niedrige Konversionsrate auf, während Anzeigen in Google Mail und Google Search in dieser Hinsicht in der Regel deutlich besser abschneiden.
Daher stellen Sie möglicherweise eine schlechtere Leistung als bei Ihren regulären Shopping-Kampagnen fest. Dies liegt nur daran, dass die Berichterstellung von Anzeigen in allen Netzwerken betroffen ist. Es ist sehr wichtig, dass sowohl Sie als auch Ihr Chef sich dessen bewusst sind. Auf der anderen Seite sehen Sie möglicherweise eine Leistungsverbesserung beim Vergleich Ihrer Smart Shopping-Kampagne mit allen Ihren bestehenden Shopping und dynamischen Re-Marketing Kampagnen.
Zu den anderen Einschränkungen gehören:
Mit Smart Shopping Kampagnen verlieren Sie die manuelle Kontrolle über Ihre Shopping-Kampagnen und setzen die Google AI ans Steuer. Ob Sie der Automatisierung von Google vertrauen können oder nicht, müssen Sie selbst herausfinden, indem Sie testen und berichten.
Wie bei allen Google-Innovationen ist das Beste, was Sie tun können, ausgiebig zu testen, um herauszufinden, ob sie zu Ihrer Marketingstrategie passen. Entscheiden Sie erst dann, ob Sie diese Innovationen nutzen oder vermeiden.
Probleme treten auf, wenn Sie einen großen Katalog mit vielen verschiedenen Produkten haben. Bei einigen Produkten besteht möglicherweise ein starker Wettbewerb und daher ein hoher CPC, der einen niedrigeren ROI ergibt, da die Verkäufe gleich sind. Andere Produkte haben möglicherweise einen niedrigeren CPC oder sind möglicherweise teurer und erzielen daher bei gleichem Umsatz einen höheren ROI.
Wenn Sie eine Ziel-ROAS-Strategie verwenden möchten, empfiehlt es sich daher, diese Produkte in separaten Kampagnen zu segmentieren, so dass Sie unterschiedliche ROAS-Werte festlegen können. Damit müssen Sie nicht auf Produkte verzichten, die einen ROAS weit von Ihrem Ziel haben.
Sie finden vielleicht heraus, dass manche Produkte besser in getrennten Kampagnen mit einem höheren/niedrigerem Budget funktionieren.
Eigentlich ist eine Zusammenfassung nicht möglich.
Smart-Shopping-Kampagnen wurden ja gerade erst Anfang Mai dieses Jahres gestartet, und es ist noch zu früh, um zu sagen, ob sie die regulären Shopping-Kampagnen übertreffen werden. In diesem Blogpost gab Google an, dass frühe Tester vielversprechende Ergebnisse von diesem neuen Kampagnentyp gesehen haben. Das in Brasilien ansässige Unternehmen Newlentes steigerte seinen Umsatz um 51 % und optimierte die Ausgaben pro Anzeige um 61 %. Das in der Türkei ansässige Unternehmen n11.com verzeichnete bei einem um 9 % höheren ROAS 23 % mehr Umsatz.
Die einzige Möglichkeit, herauszufinden, ob diese Kampagnen für Ihre Werbestrategie geeignet sind, ist testen, testen und testen. Trial-and-Error war für jeden Google Ads-Kontenmanager immer wichtig. Eins ist jedoch sicher. Smarte Shopping Kampagnen sparen Ihnen viel Zeit!